Die kurzen und die langen Jahre

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Dagmar Weingartner; Die Geschichte einer tiefen Freundschaft, die ein Leben lang anhält und nie vollends zerreißt. (DR) Als sein Vater ermordet wird, lernt Simon Sylvie, die Frau des Mannes, der gemeinsam mit seinem Vater umgebracht wurde, kennen. Die beiden finden sofort zueinander und in einer innigen Brieffreundschaft spenden sie sich gegenseitigen Trost. Als sich Sylvie in Simons besten Freund verliebt und mit ihm eine Beziehung eingeht, verbringen Simon und Sylvie viel Zeit gemeinsam und werden zu engen Vertrauten. Doch eine unglückliche Vorgehensweise macht dem lustigen Dreiergespann ein jähes Ende. Trotzdem tritt Sylvie immer wieder in Kontakt zu Simon, sie erzählt ihm von ihrem Unglück und verschwindet nie vollständig aus seinem Leben. Thommie Bayer berichtet in diesem dahinfließenden Roman von der Seelenverwandtschaft zweier Personen. Diese wird an unterschiedlichen Stadien des Lebens skizziert und vor allem in Briefform wiedergegeben. Diesen Briefen bleiben die komplizierten Gedanken und die unsicheren Gefühle vorbehalten. Die Genauigkeit der Wiedergabe der Geschehnisse entspricht der Intensität der Beziehung der Protagonisten, daher werden die ersten Jahre ihrer Freundschaft aufs Genaueste erzählt, die weiteren zwanzig jedoch nur mehr in Auszügen geschildert. Eine nette Lektüre, der es teilweise gelingt, die LeserInnen mitzureißen, die aber gerade im letzten Teil zu sprunghaft ist, als dass man noch mit den Protagonisten mitfühlen könnte. Nur für größere Bestände geeignet.