Eines Abends in Paris

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Katharina Ratzberger; Ein Roman wie großes Kino. (DR) Schon als Kind liebte Alain die Atmosphäre im Pariser Kino seines Onkels, das er nach dessen Tod mit Leidenschaft weiterführt. Es gibt dort kein Cola, kein Popcorn und keine Blockbuster, dafür aber handverlesene Filme mit Qualitätsanspruch, welche die fehlende Verpflegung wiedergutmachen. Alain möchte Filme zeigen, die begeistern, denn er mag die Menschen, die in sein Kino kommen, und möchte sie fesseln - besonders jene junge Frau im roten Mantel, die jeden Mittwoch in Reihe 17 Platz nimmt. Alain ringt lange mit sich, bis er sie endlich um ein Rendezvous bittet und eine zarte Liebesgeschichte ihren Anfang nimmt. Als die Schöne in Rot jedoch bei einem weiteren Treffen nicht erscheint, beschließt Alain, sie zu finden, doch weiß er nichts weiter als ihren Namen - Mélanie. Nicolas Barreau ist ein gefühlvoller und durchwegs französischer Roman gelungen, der zeigt, wie weit mancher Mensch für die große Liebe zu gehen vermag. Gewürzt mit einer Portion Humor und einer Prise Romantik schafft der Autor es, die LeserInnen zu fesseln und gleichzeitig nicht ins Kitschige abzudriften. Leider sind einige Passagen ermüdend langatmig und daher durchaus überspringenswert. Dennoch besitzt Nicolas Barreaus Werk einen eigenen Zauber durch gezeichnete Bilder, die das Eintauchen in den Pariser Flair des Romans erst ermöglichen.